29 April 2010

Segeln und Pizza satt

Segeln und Pizza satt- drei Jugendsegler von Stahl Finow bei der inoffiziellen Opti-Weltmeisterschaft Ostern 2010


In den vergangenen Osterferien nahmen erneut drei Jugendsegler des SV Stahl Finow an der offiziell weltgrößten Regatta „Fraglia Vela Riva“ der Optimisten-Segler und dem Landestrainingslager auf dem Garda-See in Italien teil.

Lukas Wiese, Alexander Schmidt (beide 13 Jahre) und Hans Reinhardt (12 Jahre) waren drei von insgesamt 19 Brandenburger Teilnehmern an diesem „Event“, dessen Organisatoren dies selbst als die inoffizielle Opti-Weltmeisterschaft werten.

Insgesamt starteten in diesem Jahr 939 Segler aus ca. 40 Nationen, darunter fast allen europäischen Ländern, aber auch aus den USA, Argentinien, Thailand und Japan. Deutschland stellte mit ca. 80 Teilnehmern nach Italien traditionell das zweitgrößte Kontingent- vor Schweden, Dänemark, Russland und Polen. Davon starteten 199 Segler in der Anfänger-Wertung (Cadettis) und 740 Segler bei den Fortgeschrittenen (Juniores).

Die 19 besten Brandenburger Opti-Segler (alle als „Juniores“ gewertet) reisten bereits am Sonntag, den 28.03.2010, an, um vor der Regatta noch ein paar Stunden unter den besonderen Bedingungen des Garda-Sees zu trainieren, zumal die heimatlichen Seen selbst am Wochenende zuvor mindestens teilweise noch zugefroren waren. Und im Gegensatz zur nachfolgenden Regatta waren die Witterungsbedingungen in den letzten drei März-Tagen auch durchaus ansprechend, so dass unter Leitung des Landestrainers Segeln Christian Braune effektiv trainiert werden konnte. Traditionell begann das Training dabei mit einem Treffen in der Pizzeria „Meeting“ und einer (selbst bezahlten) Pizza für jedermann/jede Frau.



Die „Fraglia Vela Riva“-Opti-Regatta 2010 selbst startete traditionell mit der feierlichen Eröffnung unter Teilnahme von zahlreicher politischer Prominenz und dem nachfolgende Umzug unter den Fahnen und Landesschildern durch die Stadt Riva am Abend des 31.03.2010. Gründonnerstag (01.04.) dann ging es dann rauf aufs Wasser und bereits der erste Regattatag wurde hart für die Segler und Betreuer: kein Wind, Dauerregen und das bei vier bis sechs Grad Lufttemperatur. Letztendlich wurde am ersten Tag keine Wettfahrt geschafft.

Karfreitag dann klarte der Himmel auf und es entwickelte sich die typische Windsituation für die eigentlich als Seglerparadies geltende Region des nördlichen Garda-Sees: vormittags ablandiger Wind mit zwei bis drei Windstärken, mittags Abflauen und dann Drehen des Windes um 180 Grad mit stetiger Zunahme zum Abend hin. Ostersamstag dann war vormittags Wind und nachmittags regnete es ohne Wind erneut dauerhaft.



Gesegelt wurde in fünf Gruppen, einmal den Cadettis sowie in vier Gruppen der Juniores von jeweils ca. 185 Teilnehmern, gekennzeichnet durch unterschiedliche farbige Bensel (rot, grün, gelb und blau). Die Cadettis begannen sehr früh (Startzeit 08:30 Uhr) und endeten i.d.R. gegen 13.00 Uhr. Die anderen vier Gruppen begannen jeweils gegen Mittag und blieben dann ca. sieben Stunden auf dem Wasser.

Anschließend gab es an jedem Tag für jeden Teilnehmer eine tellergroße Pizza und eine Cola!

Da die Zuordnung zu den Farben per Los erfolgte, hatten die einzelnen Brandenburger und auch die Segler von Stahl Finow in der Folge in unterschiedlichem Maße Glück oder Pech mit dem Wind (oder der Flaute) bzw. den Startfeldern und Ergebnissen, kamen letztlich aber alle ungefähr ihrem jeweiligen Leistungsniveau entsprechend durch die drei ersten Regatta-Tage und damit in die Final-Races am Ostersonntag. Aufgrund der schlechten Windverhältnisse konnten nur vier von geplanten acht Wettfahrten gewertet werden, wobei im Ergebnis Lukas Wiese bei seiner dritten Teilnahme an der Garda-See-Regatta erstmals in der so genannten „Gold Gruppe“ der besten 185 starten durfte, während Alexander Schmidt bei seiner zweiten Teilnahme in der „Bronze Gruppe“ und Hans Reinhardt bei seiner ersten Teilnahme in der „Grünen Gruppe“ in die Finals ging.



Den Gesamtsieg holte sich 2010- bei den 28. „Fraglia Vela Riva“ der dänische Segler Frederik Rash vor Ingmar Vieregge vom Düsseldorfer Yachtklub. Beste Brandenburger wurden Jonas Nelle vom Potsdamer Yachtklub (37.) und Mauritz Müller vom Potsdamer Seglerverein (63.). Lukas Wiese (Stahl Finow) wurde als viertbester Brandenburger Segler insgesamt 178. und qualifizierte sich damit zugleich für die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft; ebenso wie Alexander Schmidt (Stahl Finow), der als 29. der „Bronze-Gruppe“ damit insgesamt 401. wurde. Und Hans Reinhardt als jüngster Stahl Finow-Teilnehmer wurde mit einem 44. Platz in der „Grünen Gruppe“ letztlich 600. in der Gesamtwertung, was durchaus noch Potenzen für die Zukunft aufzeigt.

Entsprechend nahm der Landestrainer dann nach einem Tag „frei“ im Rahmen eines konzentrierten Trainings in der zweiten Ferienwoche bei jetzt stabilem „Garda-See-Wetter“ mit genügend Sonne und Wind alle 19 Brandenburger Leistungssegler noch einmal richtig „ran“, um mit intensivem Manöver- und Taktiktraining eine gute Vorbereitung für die kommende Regattasaison zu legen, bevor traditionell am Abend des 09.04. mit einem gemeinsamen Pizza-Essen im „al Porto“ in Torbole die diesjährige Brandenburger Garda-See-Regatta-Tour beendet wurde.

Die nächste Auswärtsregatta für unsere drei Stahl Finower ist übrigens am 17./18.04. in Magdeburg.

Toralf Reinhardt