14 September 2010

60. Centomiglia am Gardasee


CENTOMIGLIA - die 100 Milen vom Gardesee sind die wohl größte Regatta auf dem Gardasee. Mit über 1000 Schiffen in unzähligen Klassen ist sie das Event am Gardasee. Im italienischen Fernsehen live übertragen und von tausenden zuschauern an Land und auf dem Wasser begleitet, ist sie nicht nur eine riesen Party, sondern auch ein Schaulaufen der schnellsten und extremsten Yachten.
In diesem Jahr ging der Sieg an die deutsche Yacht "Wild Lady" von Wolfgang Palmer. Die 49 Fuss Yacht mit Schwenkkiel gewann deutlich vor den Libera A Yachten, die in den letzten Jahren immer gewonne hatten.
Auf der Liebera A Yacht "LILLO" ergänzte Jörg Reißland (SVSF) die 13 köpfige Crew. Die Libera A Yachten nehmen dabei eine Sonderposition, als MaxiSkiffs ein. Dabei sind sie auch eine offene Klasse. So werden wenige Punkte vorgegeben. Die Rumpflänge darf 12,70m und die Gesamtbreite 8,50m nicht überschreiten. Aktuell liegt die maximale Crewanzahl bei 15 Mann. Bereits zum Aufbau der LILLO war ein Großteil der Crew am Donnerstag angereist. Nachdem das Schiff auf seinen 4m hohen Landplatz gestellt wurde und der nur 350kg schwere knapp 4m lange Kiel eingebaut war, galt es nun den 23m langen Mast aufzubauen und zu Trimmen.
Falle einziehen, Rumpf polieren, Schotten sortieren, unmengen von Segeln sortieren und anschlagen. Ein gut 100 qm großes durchgelattetes Großsegel hat dabei schon ein entsprechendes Gewicht, so dass 3 Mann damit zu kämpfen haben. Insgesamt kommt die LILLO auf 400qm Segelfläche, die dann von den 13 Mann im Trapetz kontrolliert werden sollen.
Nachdem alles fertig ist ,sind 2 Tage vergangen und der Yachthafen hat einen "Hinkucker" mehr. Die hoch aufragenden Libera Yachten ziehen unmengen von Photoapperaten und neugierige Blicke an.
Am Regattatag zeigte der Gardasee, was er kann. Der Nordwind hat die Stärke von 7 Windstärken und schiebt eine extreme Welle auf.  Die LILLO Crew muß leider aufgeben. Bei dem starken Wind ist die Verbindung von Großsegel und Mast gebrochen. Später bricht auch noch das Diamant am Mast, so dass eine Reperatur ausgeschlossen ist. Auch die anderen 4 Libera A Yachten haben zu kämpfen. Zwei Yachten kentern, wobei eine aufgeben muß. Die anderen fahren mit kleiner Genua und 3. Reff im Großsegel am Limit.
Die 3 Liebara A Yachten, welche die Wendemarke vor Riva del Garda (Nordende) erreichen, erwartet der Hochgenus des Segelns. Mit vollem Groß und Topgenaker geht es mit deutlich über 20kn Speed gen Süden! Die Spitzengeschwindigkeiten liegen bei den Liebra A Yachten bei über 30kn. Nur Fliegen ist schöner!
Am Ende hatten wir ein tolles Wetter, ein tolles Event und, trotz Pech, eine gute Stimmung. Sicherlich ist der Auffand enorm, aber diese MaxiSkiffs haben es verdient und die Leute wollen diese Schiffe auch sehen!